Ist essen gesund?
Dichtung und Wahrheit - leicht verdaulich
Buchpublikation
Ist essen gesund?
Dichtung und Wahrheit - leicht verdaulich
Machen Kohlenhydrate dick und Smoothies schön? Hält Kokosöl die Zellen jung, und macht Schokolade glücklich? – Essen gehört zu den wichtigsten Bedürfnissen des Menschen. Nicht verwunderlich, gibt es unzählige Theorien, Meinungen und Behauptungen dazu. Der Herzspezialist Hugo Saner und die Ernährungsberaterin Beatrice Conrad Frey haben in ihrem Berufsleben während mehr als 35 Jahren viele Ernährungstrends kommen und gehen sehen. Gemeinsam beleuchten sie in diesem Buch die häufigsten Ernährungsfragen aus wissenschaftlicher Sicht und liefern klare Antworten – leicht verdaulich!
Paracelsus, 1493 - 1541
“Alle Dinge sind Gift und nichts ohne Gift,
allein die Dosis macht, dass ein Ding kein Gift ist.”
Hippokrates, ca. 2 000 v. Chr.
“Die Nahrung soll euer Heilmittel,
die Heilmittel sollen eure Nahrung sein.”
Hugo Saner
Hugo Saner ist 1948 in Olten geboren und aufgewach-sen. Er studierte Medizin an der Universität Bern und bildete sich anschliessend in Bern, Olten und Minneapolis (USA) zum Herzspezialisten aus. Er habilitierte 1989 an der Universität Bern und wurde 1996 zum Professor er-nannt. Während mehr als zwanzig Jahren war er für die Kardiologie am Kantonsspital Olten und in der Region verantwortlich, wo er auch eine kardiologische Praxis betrieb und 1991 die Herzstiftung Olten gründete. 1991–2004 war er Mitglied der Direktion der Schweizer-ischen Herzstiftung. Während vieler Jahre hat er für die Europäische Kardiologengesellschaft als nationaler Koordi-nator für Prävention gewirkt und ist seither auch die treibende Kraft hinter dem Aufbau eines breiten Angebotes von ambulanten Präventions- und Rehabilitationsprogram-men für Patientinnen und Patienten mit Herz- und Gefässerkrankungen und für Diabetes-Patienten in der Schweiz. 1997 bis zur Emeritierung 2013 war er Leiter der Abteilung kardiovaskuläre Prävention und Rehabilita-tion am Inselspital Bern und hat diese zur führenden Abteilung in diesem Bereich in Europa mit weltweiter Aus-strahlung aufgebaut. Eine ganzheitliche und um fassende Betreuung und Beratung der Patienten unter Berücksichti-gung der spezifischen Bedürfnisse jedes Menschen und das Erlernen eines gesunden Lebensstils inklusive Bewe-gung, Ernährung, Nichtrauchen, Stressmanagement und positiver Lebenseinstellung waren für ihn dabei immer zentral. In dieser Zeit hat er zusammen mit der Ernährungs-beraterin Frieda Dähler auch drei Kochbücher im Eigen-verlag publiziert. Hugo Saner war lange Zeit Chefre-daktor der Europäischen Fachzeitschrift für kardiovaskuläre Prävention und Rehabilitation und auch der erste Präsident dieser Fachgesellschaft. Er ist Ehrenmitglied verschiedener europäischer Fachgesellschaften und erhielt 2002 die Ehrendoktorwürde der Universität Timisoara (Rumänien). 2005 wurde er Gastprofessor am Royal College of Surgeons in Dublin (Irland). 2012 erfolgte die Berufung als Professor für akute und präventive Kardiologie an der I.M. Sechenov First Moscow State Medical University.
Seit 2013 arbeitet er als Forscher am ARTORG Research Center for Biomedical Engineering an der Universität Bern. Hugo Saner ist mit Brigitte Saner verheiratet, die ebenfalls Ärztin ist und ihn bei seinen vielfältigen Aktivitäten tatkräftig unterstützt.
Beatrice Conrad
Beatrice Conrad Frey, 1963 in Interlaken geboren, wurde 1984 als Ernährungsberaterin diplomiert. Nach Tätig-keiten in verschiedenen Spitälern hat sie 1990 ihre Ernährungsberatungspraxis im bernischen Langenthal eröffnet.
Einfühlsam und mit viel Engagement begleitet sie seit Jahren Patientinnen und Patienten mit unterschiedlichen Ernährungsfragen in ihrer Beratungspraxis. In all den Jahren hat sich ihre Praxis stets vergrössert und präsentiert sich heute unter dem Namen «Ernährungsberatung Oberaargau», welche mittler-weile aus einem Team von neun Personen besteht. Regelmässige Vortrags- und Unterrichtstätigkeit sowie das Ausbilden von Studentinnen und Studenten der Berner Fachhochschule Gesundheit gehören neben der Beratungstätigkeit zu ihren beruflichen Aktivitäten. Seit Jahren ist sie bekannt als Radiostimme auf SRF1 zu Ernährungsfragen. Ihre prägnanten, verständ-lichen Aussagen werden von ihren Hörerinnen und Hörern sehr geschätzt.
Die Autorin hat sich 16 Jahre berufspolitisch engagiert und präsidierte den schweizerischen Verband der Ernährungs-beraterinnen. Im Rahmen der Tätigkeit im Berufsverband amtete die Autorin auch viele Jahre als Auslanddelegierte, was ihr einen «Blick über den Tellerrand» in viele andere Esskulturen erlaubte. Aktuell präsidiert Beatrice Conrad Frey die SV Stiftung, die Träger- und Vergabestiftung des Gastronomieunternehmens SV Group.
Ein besonderes Anliegen ist Beatrice Conrad Frey auch eine gesunde Ernährung für Kinder. Im September 2017 konnte sie erstmalig ihr neu entwickeltes Label für ein ausgewogenes Kinderbuffet in Familienhotels, den Happy Spoon, überreichen.
Die Überzeugung, dass vor allem im Bereich einfacher, niederschwelliger präventiver Massnahmen noch viel Potenzial besteht, motiviert Beatrice Conrad Frey, ihr Label auch in anderen Hotelbetrieben einzuführen.
Nachdem Beatrice Conrad Frey immer wieder Artikel zu unterschiedlichen Ernährungsthemen verfasst hat und als Coautorin eines Ratgebers amtete, ist diese Schrift ihr erstes grösseres Werk.
Beatrice Conrad Frey ist verheiratet und hat vier Stiefkinder und sieben Enkelkinder.
Vorwort
Das Thema essen scheidet die Geister; Meinungen und diesbezügliche Überzeugungen werden in der Öffentlichkeit diskutiert, in den Medien besprochen und täglich kommen neue Empfehlungen dazu. Aber: was sagt die Wissenschaft? Was ist Fakt und was ist Mythos? In unserem Berufsleben haben wir viele Ernährungstrends kommen und gehen sehen. Ob kohlenhydratarm, fettarm, einseitig oder möglichst abwechslungsreich – grosses Frühstück, Zwischenmahlzeiten, Superfoods, Verzichtsempfehlungen, Hoffnung auf die Wunderdiät, welche uns ohne zu hungern schlank macht, oder auf das Lebensmittel, welches ewige Schönheit, Jugendlichkeit bis ins hohe Alter oder Gesundheit auf ewig schenkt. Allerdings tauchen täglich neue Fragen auf: machen Kohlenhydrate wirklich dick? Machen Smoothies schön? Hält Kokosöl die Zellen jung? Macht Schokolade glücklich? Beim näheren Betrachten ist ein neuer Trend oft ein alter Trend im neuen Kleid. Viele Mythen wiederholen sich über die Zeit. Die Grundprinzipien vom ausgewogenen Essen sind geblieben, sie sind aber immer wieder durch Mythen, Trends und Alltagssensationen in den Hintergrund gedrängt worden. Sie sind zentrale Richtlinien für dieses Werk:
1. Der Lebensstil und das soziale Umfeld, in dem Essen stattfindet, sind für die Gesundheit von wesentlich grösserer Bedeutung als einzelne Nährstoffe.
2. Essen mit Genuss und Freude; ohne Verbote, das ist unsere Botschaft: «Die Dosis macht das Gift.» (s. Zitate Hippokrates und Paracelsus)